Wie schon gestern wurde die Konferenz von Moderatorin Christa Rigozzi eröffnet. Die bezaubernde Tessinerin begrüsste die Teilnehmenden in einem eleganten Hosenanzug und wies auf das bevorstehende Programm des zweiten Konferenztages hin. Anschliessend liess sie wie am Vortag einen KI-generierter Film mit den Portraits der Gäste, Referenten und Podiumsteilnehmern des Tages laufen.
Den ersten Programmpunkt markierte eine Podiumsdiskussion. Als Moderator fungierte kein geringerer als Enzo Santarsiero, es war eine Premiere, doch das war erst der Anfang, dazu später mehr.
Enzo begrüsste die Teilnehmenden und freute sich über die hochkarätigen Podiumsgäste:
Joséphine Chamoulaud (CEO Smile Insurances), Urs Weibel (Leiter CoC Fahrzeugexperten, Zurich Insurance), Olivier Kofler (CEO Carvolution AG), Karl Heusi (CEO Derendinger), José João Gonçalves (Inhaber Gehri Carrosserie Spritzwerk AG und Carrosserie Winiger AG) und Harry Cina (CEO Carrosserie 2000 AG).
Die Teilnehmer diskutierten zentrale Themen der Branche wie Nachhaltigkeit, Rendite und Fachkräftemangel und stellten sich den Fragen aus dem Publikum.
Nachhaltigkeit war das erste Thema. Joséphine Chamoulaud und Urs Weibel betonten die Bedeutung von Prävention, um Schäden von vornherein zu vermeiden. Kunden müssten besser über nachhaltige Reparaturmethoden informiert werden.
Karl Heusi verwies auf die ökologische, wirtschaftliche und soziale Dimension der Nachhaltigkeit und darauf, wie erschwingliche Ersatzteile dazu beitragen.
José João Gonçalves und Harry Cina plädierten für Reparieren statt Ersetzen und hoben alternative Reparaturmethoden hervor, um Ressourcen zu schonen.
Weibel sah die gesellschaftliche Verantwortung als zentral: «Wir müssen als Gesellschaft nachhaltig sein wollen.»
Nachhaltigkeit war das erste Thema. Joséphine Chamoulaud und Urs Weibel betonten die Bedeutung von Prävention, um Schäden von vornherein zu vermeiden. Kunden müssten besser über nachhaltige Reparaturmethoden informiert werden. Karl Heusi verwies auf die ökologische, wirtschaftliche und soziale Dimension der Nachhaltigkeit und darauf, wie erschwingliche Ersatzteile dazu beitragen.
José João Gonçalves und Harry Cina plädierten für Reparieren statt Ersetzen und hoben alternative Reparaturmethoden hervor, um Ressourcen zu schonen. Weibel sah die gesellschaftliche Verantwortung als zentral: «Wir müssen als Gesellschaft nachhaltig sein wollen.»
Beim Thema Rendite zeigte sich, wie stark regionale Unterschiede und Betriebsgrössen die Margen beeinflussen. Chamoulaud wies auf die Herausforderung der regionalen Stundensätze hin, während Olivier Kofler die Bedeutung der Kundenerfahrung hervorhob:
«Ein Lächeln bei der Begrüssung ist oft entscheidender als der Preis.»
Karl Heusi erklärte, dass günstigere Originalteile Carrossiers helfen, ihre Margen zu stabilisieren.
Der Fachkräftemangel sorgt für Herausforderungen. Dieser macht vor keiner Branche halt – auch die Versicherungen spüren die Auswirkungen. «Es bereitet uns Sorgen. Fachkräftemangel betrifft uns ebenso wie andere Branchen», so Urs Helbling. Auch die steigenden Kosten für qualifiziertes Personal stellen eine Herausforderung dar: «Wenn die Kosten steigen, weil wir Fachleute teuer einkaufen müssen, tragen wir diese Belastung.»
Enzo fragte nach und brachte die Ersatzteilpreise in die Diskussion: «Gibt es überhaupt einen Markt für Ersatzteile?» Karl Heusi bekräftigte: «Ja, den gibt es durchaus. Derendinger bietet auch Originalteilen an, wir können einfach nicht so schnell liefern, wie die Markenhändler. Die entscheidende Frage ist, ob der Kunde die Geduld aufbringt, zu warten.» Harry Cina wies auf Unterschiede bei Ersatzscheiben hin: «Viele Kunden bevorzugen die Originalscheibe, selbst wenn sie keinen sichtbaren Unterschied zur meist am gleichen Ort hergestellten und günstigeren Nicht-Originalscheibe erkennen können. Man muss ihnen erklären, dass es sich um die gleiche Scheibe handelt.»
Die Fragen aus dem Publikum richteten sich auf zentrale Kritikpunkte. So wurde etwa gefragt, warum hohe Stundenansätze von den Versicherungen akzeptiert würden. Zürich-Mann Urs Weibel erklärte, dass die Kunden oft Originalreparaturen fordern und dies die Kosten rechtfertigt.
Nachhaltigkeit war das erste Thema. Joséphine Chamoulaud und Urs Weibel betonten die Bedeutung von Prävention, um Schäden von vornherein zu vermeiden. Kunden müssten besser über nachhaltige Reparaturmethoden informiert werden.
Karl Heusi verwies auf die ökologische, wirtschaftliche und soziale Dimension der Nachhaltigkeit und darauf, wie erschwingliche Ersatzteile dazu beitragen.
José João Gonçalves und Harry Cina plädierten für Reparieren statt Ersetzen und hoben alternative Reparaturmethoden hervor, um Ressourcen zu schonen.
Weibel sah die gesellschaftliche Verantwortung als zentral: «Wir müssen als Gesellschaft nachhaltig sein wollen.»
Die Diskussion zeigte die grossen Herausforderungen der Branche, aber auch Ansätze für nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen. Mit Perspektiven aus unterschiedlichen Bereichen lieferte sie wertvolle Impulse.
Enzo Santarsiero bedankte sich bei der Diskussionsrunde und nutzte die Gelegenheit, um eine Ankündigung zu machen. Denn wie erwähnt war das heute nicht das letzte Mal, das Enzo Santarsiero eine Diskussion leitet.
2025 startet «REP-TALK», das neue Video-Onlineformat speziell für die Schweizer Carrosserie-Branche. In Fachgesprächen mit renommierten Branchenexperten widmen sich die Sendung aktuellen Trends, Herausforderungen und Innovationen im Schadenmanagement und Reparaturgeschäft. Als Gastgeber begleitet Enzo Santarsiero die Zuschauer durch spannende Diskussionsrunden.
«REP-TALK» bietet fundierte Einblicke und praxisnahe Diskussionen zu Themen, die die Branche bewegen – von der Digitalisierung der Werkstattprozesse bis hin zu neuen Materialien und Technologien im Fahrzeugbau.
«REP-TALK» wird in Zusammenarbeit mit dem A&W Verlag AG, dem führenden B-to-B-Fachverlag für die Schweizer Autobranche, produziert. Dieses Format ist der ideale Treffpunkt für alle Fachleute, die ihr Wissen vertiefen und neue Perspektiven gewinnen möchten.
Anschliessend folgte ein Referat von Thomas Behl, Leiter Reparaturtechnik bei AZT Automotive GmbH.
Er eröffnete seinen Vortrag mit einer Vorstellung des Unternehmens, einer Tochter der Allianz Deutschland.
Dabei beleuchtete er die beeindruckende Historie: Von der Versicherung industrieller Maschinen ab 1900 über die Gründung einer Materialprüfstelle 1932 bis hin zum Einsatz für die Gurtpflicht in den 1970er-Jahren. Ein eindrucksvoller Crashtest mit dem damaligen Verkehrsminister überzeugte die Öffentlichkeit – kurz darauf wurde die Gurtpflicht in Deutschland eingeführt.
Dann war kurz Kaffeepause, bevor es mit einem Referat von Reto Gut, Geschäftsführer Betriebe Wettswil Amag Automobil und Motoren AG, weiter.
Die Amag strebt an, bis 2040 CO₂-neutral zu sein, und hat dafür umfassende Massnahmen eingeleitet. In den eigenen Carrosseriebetrieben wurden Lackierkabinen als grösste CO₂-Treiber identifiziert. «Wir mussten die Temperaturen senken, ohne Qualität oder Effizienz zu verliere», so Gut. Alte Anlagen wurden modernisiert, neue Technologien eingesetzt und der Lackhersteller gewechselt. Der lufttrocknende Klarlack von Spies Hecker führte zu einer Senkung des Energieverbrauchs um 46 Prozent und einer Einsparung von 70’000 Tonnen CO₂.
Als nächstes folgen drei Speed-Referate: Sascha Feller, Inhaber der Carrosserie Feller AG und Green Car Repair GmbH, erklärte, wie er mit Green Car Repair ein nachhaltiges Konzept entwickelte. Auslöser war ein Mercedes-AMG-Stossfänger mit kleinen Kratzern, der von einer Werkstatt weggeworfen wurde.
Ziel ist es, durch Reparaturen statt Ersetzungen Abfall und CO₂-Emissionen zu reduzieren – von 14,9 kg CO₂ auf nur 300 g pro Stossfänger. Betriebe, die sich zertifizieren lassen, können ihre Nachhaltigkeit gegenüber Versicherungen und Flottenkunden ausweisen. Feller dankte Partnern wie André Koch AG, Carrosserie Suisse und der Axa für die Unterstützung.
Marco Flückiger, Technischer Leiter der Carrozzeria Moderna AG, sprach über die Herausforderungen und Chancen der Branche.
Sein Betrieb mit 31 Mitarbeitenden in Locarno und Contone setzt auf Leidenschaft und Tradition: Schon 1980 wurden dort Dellen gedrückt und Kunststoffteile repariert. «Warum haben wir es 40 Jahre später nicht geschafft, das flächendeckend zu etablieren?», fragte er.
Er plädierte für mehr Engagement von Versicherungen und für Social Media als Instrument, um junge Talente zu gewinnen. «Die Zukunft ist heute – wir müssen uns weiterbilden und neugierig bleiben.» Flückiger zeigte sich optimistisch: Auch mit autonomen Fahrzeugen oder gar fliegenden Autos wird es Reparaturen geben.
Daniel Lanz, CEO der «CarNet» Management AG, stellte sein Unternehmen vor, das seit 1998 im Flottengeschäft tätig ist. Der Fokus liegt auf Prozessoptimierung und Kostenreduktion für Kunden. Seit 2023 ist «CarNet» Teil der Axa Schweiz, mit dem Ziel, der grösste neutrale Flottenmanager des Landes zu werden. Nachhaltigkeit spiele auch hier eine Schlüsselrolle. «Langfristige Partnerschaften sind ohne Nachhaltigkeit nicht möglich», betonte Lanz, der sich ab 2025 schrittweise aus dem operativen Geschäft zurückziehen.
Nach der Mittagspause, während der die Konferenzteilnehmenden wieder die Möglichkeit hatten, die Ausstellerstände zu besuchen, wurde wie am Vortag ein Quiz veranstaltet. Dominic Schenker und Laura Jacober versuchten damit die Motivation und Aufmerksamkeit hoch zu halten.
Erster Programmpunkt waren dann sieben Workshops – die da waren:
Künstliche Intelligenz im Dienste Ihrer Kommunikation:
Der Einsatz von KI bietet Möglichkeiten, interne und externe Kommunikationsprozesse zu optimieren. Themen wie die Automatisierung administrativer Aufgaben, die Verbesserung des Teamzusammenhalts und die zielgerichtete Ansprache von Zielgruppen stehen im Fokus. Durchgeführt von Aurélie Gunter, Marken-Strategie und Projektmanagement & Sven Jungo, Senior Multimedia Designer, Agence MiNT
Prozessoptimierung in der Carrosserie:
Innovative Technologien wie der Cartec «SmartBoxBlower» und Axalta Irus Scan steigern Effizienz und Präzision bei Schleif- und Farbtonfindungsprozessen. Der Workshop zeigt Wege zu höherer Produktivität und Qualität in der Reparatur. Durchgeführt von Volker Wistorf, Technischer Leiter Clint Kaufmann, Product Management, Cianluca Lucifora, Coloristik Axalta Coating Systems Switzerland GmbH & André Koch AG
Mehrwert Hagel-Scanner & Repanet-Punktesystem für Drücktechnik:
Dieser Workshop behandelt die Integration von Technologien wie dem Hagelscanner und das Buchen von Dienstleistungen via Repanet-Punkte. Ziel ist die effiziente Bewältigung von Hagel- und Parkschäden in enger Zusammenarbeit mit Dells Angels. Durchgeführt: Rolf Hug, CEO, Geschäftsführer, Dells Angels AG
Digital einfach, einfach digital! Die End2End Digitalisierung und Dunkelverarbeitung:
Der Fokus liegt auf durchgängigen digitalen Prozessen, von der Schadenmeldung über Dunkelverarbeitung bis zur Ersatzteilbestellung. Der Workshop demonstriert, wie Arbeitsabläufe nahtlos und effizient gestaltet werden können. Durchgeführt von Reto Dellenbach, CEO GCS Schweiz AG, Branchenkenner und Datenspezialist.
PDR-Team und Hagelschaden-Management:
Zusammenarbeit mit dem PDR-Team zur Optimierung der Hagelschadenabwicklung, etwa durch Bereitstellung von Drive-in-Standorten, Organisation von Lackier- und Reparaturaufträgen sowie Schulungen in der Drücktechnik. Durchgeführt von Bernd Schmid, Leiter Vertrieb bei PDR-Team GmbH.
Frauenworkshop: Mut und Selbstbewusstsein – Dein Weg zu innerer Stärke im Alltag:
Ein interaktiver Workshop zur Förderung von Selbstbewusstsein und innerer Stärke durch Selbstreflexion, Überwindung von Ängsten und die Entwicklung authentischer Stärke für den Alltag. Durchgeführt von Patrizia Santarsiero, Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung.
Solerization – Leistung mit Daten: Wie kann Solera Karosseriewerkstätten helfen?
Der Workshop beleuchtet, wie Solera-Tools wie Qapter Reparaturprozesse optimieren, von der Schadensschätzung bis zur Leistungsanalyse, und dabei die Rentabilität sowie Umweltfreundlichkeit fördern. Durchgeführt von Purificación García, Solera Analytics Product Manager at Solera Inc.
Der nächste und vorletzte Programmpunkt war die Key Note Speach von Oliver Brünner.
Enzo Santarsiero kündigt den Mann selber an. Er hatte ihn an einem Event kennengelernt und war von seiner Geschichte und seiner Message tief beindruckt – «If you can dream it, you can do it! »
Die Message ist bei Oliver Brünner keine Floskel. Dabei sah im Leben des heute erfolgreichen Speakers eigentlich alles ganz anders aus. Noch während seiner Geburt zieht sich die Nabelschnur seiner Mutter wie eine Schlinge um seinen Hals, weswegen er fortan mit einer spastischen Tetraparese lebt.
Doch Oliver trotzt den vermeintlichen Widrigkeiten und kann heute auf einen Lebensweg zurückblicken, den dem schon früh als «Sorgenkind» titulierten Jungen wohl niemand zugetraut hätte. Seine Geheimwaffe: das Träumen. In der Speach beschrieb Oliver Brünner, wie es ihm gelungen ist, Träume als die Architekten seines Lebens zu erkennen und sie effektiv einzusetzen. In seiner Key Note hat er den Zuhörenden spannende Methoden vorgestellt, mit deren Hilfe sie es Oliver gleichtun und sich ebenfalls zum Erreichen seiner Ziele träumen können.
Traditionell den Abschluss des offiziellen Teils der Repanet-Suisse-Konferenz markierte das Schlusswort von Enzo Santarsiero. «Wenn du das willst, wird dich Repanet Suisse weiterbringen», begann er.
Dann bedankte er sich herzlich bei allen Beteiligten. Zunächst richtete er seinen Dank an die Carrosseriebetriebe, die mehr wollen als andere und damit den Fortschritt der Branche vorantreiben.
Er würdigte die Unterstützung der Businesspartner, der Referenten, Podiumsdiskutierenden und der Ausstellenden im Foyer.
Besonderen Dank sprach er seiner Frau Patrizia aus sowie Olivier Brünner, den er als Highlight des Events bezeichnete.
Auch das Axalta Board und das Schweizer One Axalta Team wurden von ihm hervorgehoben.
Zum Abschluss dankte er dem gesamten Staff und lobte Laura Jacober, die die Organisation des Events perfekt umgesetzt hatte.
Text: Mario Borri, A&W Verlag
Bilder: Artefakt Fotografie, Marcello Keller