Ein Kratzer in der Stossstange, ein kleines Loch im Autositz oder ein Schönheitsfehler in der Alufelge: Für solche Schäden, die versicherungs-technisch meist unter den Selbstbehalt fallen oder gar nicht erst abgedeckt sind, hat die André Koch AG ein neues Netzwerk geschaffen. Car4Rep heisst das lancierte Grossprojekt. Dessen Ziel: Bis in zwei Jahren schliessen sich mindestens 400 Betriebe an, um als Spezialisten Kleinschadenreparaturen
mit standardisierten Prozessen und gemäss fixem Kostenrahmen durchzuführen. Die Kundschaft bekommt damit die Garantie, bei einem Car4Rep-Partner in der Nähe eine qualitativ hochwertige Reparatur zu einem fairen Preis zu erhalten. Das Angebot dreht sich ausschliesslich um kleinere Schäden: Abgedeckt sind Mängel, die innert zwei bis drei Stunden behebbar sind.
«Meistens schmälern diese den Wert des Fahrzeugs, ohne dass das dem Kunden respektive der Kundin so bewusst ist», sagt Volker Wistorf, Leiter Anwendungstechnik bei André Koch. Dabei sei es wesentlich günstiger, Schäden gleich statt erst vor einem Autoverkauf zu beheben. «Bis dahin ist der Schaden nämlich meist grösser und entsprechend teurer. Klassisches Beispiel: Das kleine Brandloch im Sitz reisst immer weiter auf.»
Keinen Kaffee pro Tag
Rund vierzehn Aussendienstmitarbeitende, aber auch Partner bestehender und bereits erfolgreich etablierter Netzwerke der André Koch AG sind für die Verbreitung dieser Idee
derzeit auf Achse. Bisher sind 29 Mitglieder aus der Deutschschweiz beigetreten. Kostenpunkt?
«Eine Partnerschaft kostet keinen Kaffee pro Tag. Es ist eine Idee aus der Branche und für die Branche. Sie stammt nicht von uns als Lieferant, sondern aus der Praxis der Betriebe», betont Wistorf.
«Mit dem Zusatz und vor allem den Folgeaufträgen, die aus den Reparaturen resultieren, holt man den Beitrag locker wieder rein.» Auch sei der Kostenrahmen für die Arbeit ein fairer und zuvor abgestimmter Preis.
Vorteile für alle
Das Netzwerk Car4Rep hat das Potenzial, neue Kunden anzulocken, ist gleichzeitig aber auch ein Kundenbindungsprogramm. «Wichtig ist, dass man die Kundinnen und Kunden auf die Schäden aufmerksam macht und ihnen auch den nachhaltigen Aspekt einer Reparatur aufzeigt», so Volker Wistorf. Nachhaltigkeit liege im Trend. «Hersteller, aber auch die Kunden setzen vermehrt auf ökologische Aspekte, und das ist gut so.»
Aber welchen Garagisten und Carrossiers steht diese Partnerschaft
überhaupt offen? «Grundsätzlich können alle Interessierten beitreten», erklärt Maya Bitterli, Kommunikationsexpertin bei
André Koch. Dennoch gibt es gewisse Voraussetzungen, die für eine Aufnahme zu erfüllen sind. «Der Betrieb sollte eine gewisse Grösse haben, sodass die Kapazität auch für spontane Reparaturen vorhanden ist. Zudem
müssen die Dienstleistungen aus der Car4Rep-Leistungspalette grössten-teils abgedeckt sein.» Dabei werde zwischen Pflicht und Nice-to-haves unterschieden. Darunter fallen Lackierungen sowie Arbeiten an Schein-werfern, Kunststoffen und Polstern.
Zur Prüfung, ob ein Betrieb die Voraussetzungen mitbringt, gibt es eine Checkliste und ein Selbstaudit und später einen Austausch vor Ort, um gegebenenfalls auch die Prozesse zu optimieren.
Weiterbildungen sind wichtiger denn je
Aber auch Betriebe, die noch nicht über das nötige Know-how für alle Arbeiten verfügen, können sich melden. Es gibt Schulungen, die je nach Kenntnisstand bei einem Beitritt verpflichtend sein können. «Das Thema Weiterbildung ist heute sowieso wichtig, es kommt niemand bei dem Wandel in der Branche ohne neues Wissen weiter», betont Volker Wistorf.
Zur Weiterbildung gehört auch Unterstützung beim Marketing, um die Autofahrenden auf das neue Kleinschadenreparatur-Netzwerk aufmerksam zu machen. «Wir können mit Vorlagen und Ideen helfen, die Vermarktung kommt dann von den Partnerbetrieben selbst. Wenn jemand mit Flyern werben und zum Beispiel das Weihnachtsmailing nutzen will, dann ist das willkommen. Wir setzen derzeit mehr auf die Sozialen Medien.»
Eine Premiere für ein André-Koch-Netzwerk ist, dass ein Beitritt auch Betrieben offensteht, die nicht mit Produkten aus dem Hause André Koch AG arbeiten, sondern mit OEM- freigegebenen Produkten anderer Hersteller.
«Es ist das erste Mal, dass dies keine Voraussetzung ist, dennoch klären wir die Qualität ab. Die Arbeit muss mit ausgewiesenen Qualitätsprodukten ausgeführt werden», betont Maya Bitterli.
Die Vorteile für Garagen und
Carrosseriebetriebe:
▪ Die Auslastung in den Betrieben wird mit
neuen Aufträgen erhöht.
▪ Optimierte Prozesse führen zu einer grösseren Marge.
▪ Folgeaufträge und Bekanntheitsgradsteigerung.
▪ Kundenbindungsprogramm.
Die Vorteile für Fahrzeughalter:
Geringe Kosten zum Fixpreis.
Ein Partnerbetrieb ist stets in der Nähe.
Qualitätsgarantie geprüfter Betriebe.
Werterhaltung des Fahrzeugs.
