
Nach einem Jahrzehnt Pause steigen Santarsiero und Wistorf wieder in den Overall. Die Spritzpistole in der Hand, der Blick fokussiert. Die Grundtechnik sitzt – die Bewegungen stimmen. Doch Abläufe und Routine sind nicht mehr so vertieft. Stattdessen vertrauen sie in die Materialien von Axalta. Neue Technologien verlangen Präzision.
Früher ging’s mit Gefühl. Heute braucht’s Kontrolle. Zwar ist das Handwerk im Kern gleich geblieben, doch verändern sich Materialien und Methoden stetig. Ein bedeutender Fortschritt war die Einführung der Xtreme Linie bei den verwendeten Standox-Produkten – Trocknung bei Raumtemperatur spart Energie und senkt die Kosten.
Willi Frei beobachtet akribisch genau, und seine branchengeschulten Augen sehen mehr als der ungeübte Zuschauer. Auch wenn er selbst nicht mehr lackiert, versteht er den Reiz dieses Moments:
«Obwohl ich schon ein paar Jahre nicht mehr selbst am Auto arbeite, kenne ich das Gefühl, dass man nochmals wissen möchte, was in einem steckt».
Wettkampfatmosphäre pur. Beide ziehen’s durch – mit Hingabe und Stolz.
Aurélie Fawer notiert: keine Läufer, kaum Schwächen, ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Ihr Blick, geschärft durch viele Wettbewerbe, erkennt Schwachstellen, wo andere nur glänzende Flächen sehen.

Auch die Ränder und Kanten müssen beachtet werden – hier zeigten sich kleine Unterschiede, die in die Bewertung einflossen. Volker Wistorf überzeugt zunächst mit einer exzellenten Vorarbeit und sauberer Applikation beim Grundmaterial. Enzo Santarsiero kontert mit einer besonders feinen Basis-Lackierung und effizientem Materialeinsatz.
Beim Klarlack hingegeben waren sie wieder gleichaufliegend.

Am Ende liegt Santarsiero sechs Punkte vorne – bei insgesamt 480 möglichen Punkten. Der Sieg ist knapp, der Respekt gegenseitig.
Zwei Karrieren treffen aufeinander, zwei Persönlichkeiten, eine gemeinsame Erkenntnis: Das Können ist geblieben, auch wenn sich die Regeln verändert haben.
Clint Kaufmann dazu: «Wer einmal das Handwerk verinnerlicht hat, wird es nicht verlieren. Das zeigen die Ergebnisse. Keine Läufer, keine Streifen, keine Wolken – beide liefern Arbeit auf höchstem Niveau».
Und wenn man beide Stärken kombiniert? «Dann», sagt Willi Frei, «hat man den perfekten Lackierer».