
Seit Ende 2023 beschreiten die André Koch AG mit Axalta Coating Systems einen gemeinsamen Zukunftsweg. Der Zusammenschluss der beiden Firmen soll die Zukunft von Mitarbeitenden und Kunden der André Koch AG sichern. Der Wechsel in der Aktionärsstruktur hatte keinerlei Auswirkungen auf die Geschäftsleitung des Urdorfer Lacklieferanten: Enzo Santarsiero bleibt
weiterhin CEO, Myriam Mele COO und Volker Wistorf Leiter Technik.
One Axalta Refinish Switzerland-Strategie
Im Zuge personeller Änderungen bei der Axalta Coating Systems GmbH in Basel und in Pratteln, worunter auch die Verkaufsmannschaft der Lackmarken Cromax und Spies Hecker zählen, entschieden sich Enzo Santarsiero und Jan Kelemen, Direct Business Territory Manager Refinish AT/CH, trotz zwei unabhängigen Unternehmen, eine gemeinsame «One Axalta Refinish Switzerland»-Strategie umzusetzen.
in Anbetracht der langjährigen Geschichte von André Koch und Standox, naheliegend war. Was die Mitbewerber angeht ist es natürlich so, dass diese unsere internationale Rückendeckung von Seiten eines Grosskonzerns und unser noch stärkeres Auftreten dadurch befürchten.
bessere Betreuung unserer Grosskunden investiert. Auch im technischen Serviceangebot haben wir einen zuverlässigen, neuen Mann rekrutieren dürfen. Er kümmert sich um die allgemeinen Services und gibt Support bei allfälligen Störungsfällen der automatischen Farbmischsysteme Irus Mix und Daisy Wheel. Last but not least haben wir seit Mitte Februar ein neues ERP-System, dessen Einführung uns auch beschäftigte.
Jan Kelemen (JK): Mit der Übernahme der André Koch habe ich insofern nichts tun. Bereits seit 20 Jahren bin ich bei Axalta im Bereich Refinish tätig, in internationalen Vertriebsfunktionen und seit 2022 übergeordnet für das Direktgeschäft in der Schweiz und Österreich. Eine aktive Rolle bei der Übernahme von André Koch AG habe ich erst mit Beginn dieses Jahres eingenommen,
um gemeinsam mit Enzo mögliche Synergien unserer beiden Unternehmen zu nutzen, und intensiv am «One Axalta» Konzept für unsere Kunden zu arbeiten. Beide Unternehmen bestehen weiterhin wie bisher. Seit dem 1. Juni 2024 leitet Enzo die beiden Unternehmen André Koch AG und Axalta Coating Systems Switzerland GmbH. Bei der Zusammenarbeit bringe ich die Axalta-Sichtweise stark ein, versuche Enzo dahingehend bei der weiteren Integration zur Seite zu stehen. Seit einiger Zeit stimmen wir beide viele Themen aus dem Vertrieb unmittelbar und direkt ab. Das ist eine absolut interessante und vor allem erfrischende Erfahrung.
Bei der Vollzugsmeldung der Übernahme hiess es, dass die beiden Firmen André Koch und Axalta in Pratteln, weiter getrennt agieren – ist das immer noch so?
JK: Es sind zwar zwei unabhängige Unternehmen, jedoch findet aktuell ein Näherrücken im Sinne eines gemeinsamen Auftritts statt. Das Ziel ist in der Schweiz als «One Axalta Refinish» aufzutreten. Die gegenseitigen Synergien werden für einen noch besseren Kundenservice gemeinsam noch intensiver genutzt.

Wie sieht es bei den Lackprodukten aus – bekommt die André Koch AG jetzt schneller neue Produkte?
JK: Bereits nach wenigen Wochen der neuen, verstärkten Zusammenarbeit, lassen sich viele Projekte deutlicher schneller umsetzen. Die Einführung der Axalta Irus Mix läuft durch die verbesserte Abstimmung der technischen Abteilungen deutlich effizienter. Generell sind jetzt die Entscheidungswege kürzer, da Enzo und ich uns rasch abstimmen und dann blitzartig in die Umsetzung gehen. Produktemässig sind die Lackmarken auf die zwei Firmen gleich verteilt wie bisher: André Koch führt Standox und für einen Grosskunden Spies Hecker. Die anderen zwei Premium-Lackmarken führt die Axalta Coating Systems.
Inwiefern profitieren die Kunden?
ES: Vom internen Zusammenschweissen der zwei Firmen werden definitiv auch die Kunden profitieren. Für sie bleiben die Ansprechpartner und die Strukturen bis auf Weiteres gleich.
Was ändert sich für die Repanet-Suisse-Mitglieder?
ES: Bereits am 24. Februar 2022 fand der Zusammenschluss der Netzwerke CUI und FiveStar unter dem Dach von Repanet Suisse in Langenthal statt. 40 Betriebe von Axalta kamen dazu. Und diese Massnahme hat sich auch bewährt. Unter einem grossen Netzwerkdach lassen sich viel mehr Ziele erreichen.
JK: Das haben wir von Axalta-Seite auch immer wieder so beobachtet. Ein gemeinsames Dach, auch über alle Lackmarken hinweg, ist ein mächtiges und nachhaltig wirksames Instrument.
Nicht nur in der Schweiz hilft ein starkes Netzwerk zusammen erfolgreich zu werden. Es wirkt wie ein Netz in dem Mitarbeitende und Kunden sich aufgefangen und vereint fühlen.
ES: Für die Zukunft gilt weiterhin das Credo, dass Repanet Suisse für alle Axalta-Kunden, egal welche Lackmarke, offensteht.
Was sind die nächsten Schritte von One Axalta Refinish?
ES: Wir möchten unser Refinish Angebot in der Schweiz mit effektiven Dienstleistungen im Bereich der Prozessoptimierung für Carrossiers erweitern. Hinein fallen Themen wie der Fachkräftemangel, der steigende administrative
Aufwand für den Carrosseriebetrieb und der Kostendruck sowie die Beschaffungsproblematik bei Ersatzteilen: Auf all diesen Ebenen möchten wir neue Dienstleistungen einführen, von denen der Carrossier profitieren kann. In den nächsten Phasen spielt dann die weitere Digitalisierung unserer Angebote eine zentrale Rolle, die auch die Margen positiv beeinflussen wird.