Bleiben wir bei Thomas Strübin.
Der gelernte Carrosserielackierer hat seine berufliche Laufbahn 1991, also vor unglaublichen 33 Jahren, bei der André Koch AG begonnen – als Farbmischer.
Dann war er in der Technik, später im Lager und als Chauffeur tätig.
Schliesslich kehrte der heute 59-Jährige in den Mischraum zurück – und folgt bis heute der internen Anfrage, in der Kundenbetreuung als Coloristiker tätig sein zu wollen.
Eine Aufgabe, die er mit grosser Leidenschaft und Hingabe erfüllt. Und das merken die André Koch Kunden, die Hilfe brauchen bei der Farbtonfindung, oder Support bei einem Computerproblem im Farbmischraum benötigen. Auf Thomas ist Verlass!
Genauso leidenschaftlich verfolgt er auch sein Hobby: das Sammeln beziehungsweise Restaurieren von Vespa-Zweirädern, Letzteres auch für Freunde und Bekannte.
Begonnen hat die «Storia d’amore con il piccolo italiano» im Jahre 1989. Da traf der gebürtige Basler eine gebläsegekühlte «T5» mit 122 Kubikzentimeter Hubraum – und war sofort hin und weg. Loslassen kam nie mehr in Frage.
Er kaufte Vespas in verschiedenen Varianten, Grössen und Zuständen. Und begann mit den kompletten («Bei den Zweitaktern mache ich auch die Technik, bei den Viertaktern traue ich mich nicht wegen den Ventileinstellungen!») Restaurationsarbeiten.
Seit 2009 etwa zwei Mal pro Woche nach Feierabend in seiner gemieteten Werkstatt in Bergdietikon (AG).
Natürlich werden die kleinen Italienerinnen auch ausgefahren. Meistens alleine, manchmal mit Gleichgesinnten der Vereine «Vespa Club Zürich» und «Vespa Amici Zurigo» – aber am liebsten mit Freundin Karin.
Erst kürzlich kehrten die beiden von einem zweiwöchigen Ferientrip auf der Vespa aus Montenegro zurück – mit viel Gepäck und Zelt.
Wir haben es eingangs besprochen: Der erfahrene Coloristiker ist unter anderem loyal und integer. Das erklärt auch, weshalb er sich kaum von einer Vespa trennen kann. «Manchmal möchte ich nur kaufen, dann restaurieren, und schliesslich wieder verkaufen», sagt er.
Doch es kommt fast immer, wie es kommen muss: Das Ganze endet damit, dass jeder der kultigen Roller entweder in Bergdietikon oder am Wohnort in Wettingen sein neues Zuhause findet. Mittlerweile sind es zehn an der Zahl – sieben fahrfähige und drei Patienten, die sich einer Intensivpflege unterziehen müssen.
«Zum Gesamtkunstwerk Vespa-Restauration gehören für mich auch ab und zu spezielle Farblackierungen, wie diese orange hier. Das macht es nochmals zusätzlich interessant für mich.»
Und wer jetzt denkt, «nur» Vespas seien die liebste Freizeitbeschäftigung von Thomas, der irrt.
Hobby Nummer 2 sind die kleinen Fiat 500, auch «Cinquecento» genannt. Diese Liebe entflammte dank einer ehemaligen Mitarbeiterin, deren Vater einen dieser Klassiker besass. Den Strübin natürlich kennenlernen wollte.
Und Sie ahnen es: Er verliebte sich Hals über Kopf, kaufte den Fiat. Genauso wie später Nummer 2, einen roten 500 Kombi. Und weil der Italien-Fan wie ganz oben erwähnt gründlich, geduldig und detailtreu ist, hat die Restauration sieben lange Jahre gedauert.
Gut Ding muss Weile haben.