Mit der gestiegenen Anzahl verkaufter und auch zu mietender Freizeitfahrzeuge steigt auch deren Reparaturbedarf. Denn unterwegs kann immer mal wieder etwas passieren; sei es ein Hagelschaden, eine durch tiefhängende Äste beschädigte Seitenwand oder Steinschläge in der Frontscheibe. «Die Instandsetzung von Caravans unterscheidet sich für Carrossiers als auch für Lackierer grundlegend von normalen Personenwagen
», erklärt Volker Wistorf, Leiter Technik bei der André Koch AG. Von der Oberflächenstruktur über die verbauten Teile bis hin zum Ausbau der Inneneinrichtung sind die Fahrzeuge komplett verschieden. «Eine harmlos wirkende Delle kann im Innenraum gravierende Konsequenzen haben, wenn dadurch beispielsweise Leitungen beschädigt wurden», so Wistorf.
Reparieren statt ersetzen
Im von Swiss TS zertifizierten caravan4rep-Reparaturnetzwerk mit inzwischen über 20 Mitgliedsbetrieben gilt das Credo «Reparieren statt ersetzen» noch stärker als andernorts, denn Ersatzteile von Kleinserien sind teuer oder gar nicht erst erhältlich. Damit dieser hohe Anspruch in der täglichen Praxis effizient umgesetzt werden kann, bietet caravan4rep seinen Netzwerk-Carrossiers regelmässig gezielte Schulungen an.
In vielen Fällen ist die Reparatur besser (und zudem ökologischer), weil nicht in die Struktur des Fahrzeuges eingegriffen
wird. Das bedeutet, Reparaturen am geliebten Freizeitfahrzeug können mit dem geeigneten Know-how in hoher Qualität, jedoch günstiger und mit einer enormen Zeitersparnis durchgeführt werden. Das garantiert auch die Partnerschaft mit Schadensexperten wie TDC und XpertCenter. Die Experten unterstützen Wohnmobilisten und die caravan4rep-Partner in Sachen Kalkulation von Schäden und deren Reparatur. Sie überprüfen dabei alle Schäden und legen mit ihrem Fachwissen nicht nur die Schadenshöhe, sondern auch alle notwendigen Vorbereitungen für den Reparaturweg fest. Der Austausch unter den Netzwerkpartnern sowie Schulungen sorgen für eine gleich hohe Qualität.
Einblick in ein Training zu Kleben und Dichten
Die Reparatur eines Caravans verlangt weitergehende Material- und Reparaturkenntnisse, um insbesondere Verbundstoffe, Panels, Aluminium, GFK, aber auch Holz reparieren zu können.
Mitte November fand bei der André Koch AG in Urdorf ein Training mit dem Titel «Klebetechniken für Caravan-Reparaturen » statt.
Kursleiter Carsten Leifheit von Henkel zeigte, wie die anspruchsvollen Instandsetzungen von den verschiedenen
Oberflächen der mobilen Freizeitfahrzeuge professionell vonstattengehen.
In Theorie und Praxis wurden behandelt:
– Oberflächenvorbereitung/-vorbehandlung
– Kleben und Dichten von Front-, Seiten- und Kunststoff- scheiben im Wohnmobilbereich
– Klebeverbindung für SAT-, Solaranlagen und Sonnenschutz
– Teilersatz für die Seitenwand
– Instandsetzen von Aluminiumoberflächen
– Instandsetzen von GFK-Oberflächen
– Langzeitschutz Hohlraum und Unterbodenschutz
– Notfallreparaturen (die schnelle Hilfe für unterwegs).
«Dichtheit ist bei allen Oberflächenreparaturen sehr wichtig», betont Kursleiter Carsten Leifheit. «Ansonsten droht nach Jahren Schimmel.»
Dann fügt er an:
«Grundsätzlich ist die Reparatur von Oberflächen sehr ähnlich wie bei Personenwagen, aber die Produkte sind unterschiedlich.
» Noch gibt es Platz im Spezialistennetzwerk, wie Volker Wistorf verrät:
«Unser Ziel sind schweizweit 40 Netzwerkpartner.»
Text: Henrik Petro (carrossier Dezember 2023)
Bilder: André Koch AG
