Search
Close this search box.

André Koch News, Repanet Suisse

6. Jahresworkshop von Helvetia und Repanet Suisse

Der Jahresworkshop für Helvetia-Repanet-Suisse-Partner fand erstmals in einem Carrosseriebetrieb statt. Das war nicht einfach, durften die Arbeiten des Betriebes vom Event doch nicht gestört werden. Der Aufwand hat sich aber gelohnt und das Ambiente war einmalig.
Dominic Schenker bei seinem Vortrag am 6. Helvetia Jahresworkshop von Repanet Suisse.
Dominic Schenker bei seinem Vortrag am 6. Helvetia Jahresworkshop von Repanet Suisse.

Ein startender Motor da, ein brummendes Lüftungsaggregat dort und der Geruch von altem Blech in der Luft: Im Keller der Carrosserie Zumbrunn AG in Sissach (BL) werden für gewöhnlich Autos aufbereitet, Felgen gedreht und Oldtimer gelagert. Für den Jahresworkshop von Helvetia und Repanet Suisse wurde ein Teil des Untergeschosses in einen 50-plätzigen Konferenzraum umgewandelt. Der Inhaber und Geschäftsführer des Netzwerkpartnerbetriebes, Thomas Zumbrunn, und sein Sohn Heiko, begrüssten die knapp 50 Vertreter der Deutschschweizer Helvetia-Repanet-Suisse-Partner: «Ich freue mich, euch alle hier bei mir begrüssen zu dürfen. Aber auch ihr könnt euch freuen, denn es erwartet uns ein spannendes Programm. Und zum Schluss führe ich euch dann noch durch meinen Betrieb.»

Anschliessend hiess Enzo Santarsiero, CEO der André Koch AG und Gründer von Repanet Suisse, die Anwesenden willkommen und bedankte sich beim Gastgeber: «Die Carrosserie Zumbrunn ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Es ist der perfekte Ort für diesen Jahresworkshop, wo wir euch fürs nachhaltige Handeln gewinnen wollen. Vielen Dank, Thomas, für deine Gastfreundschaft und das du uns zeigst, wie Nachhaltigkeit geht.»

Die Energiekosten werden weiter steigen

Enzo Santarsiero reichte das Mikrofon an Dominic Schenker weiter, Business Development Manager bei der André Koch AG. Schenker informierte die Netzwerkpartner, dass im Dezember die Rezertifizierungen für die Mitgliederbetriebe starten: «Um das Zertifikat wieder zu erhalten, müsst ihr die Anforderungen für das Label «green car repair» zwingend erfüllen. Das bedarf zwar etwas an Aufwand und Willen, doch das Helvetia-Repanet-Zertifikat soll ein Qualitätslabel sein und ein Zeichen gegen aussen setzen, dass der Betrieb verantwortungsvoll handelt.». Anschliessend erklärte Schenker, was «green car repair» beinhaltet. Nämlich unter anderem die Maxime «reparieren statt ersetzen». Er nannte ein Beispiel für den konkreten Nutzen: «Wenn wir die jährlich 40’000 Windschutzscheiben und 30’000 Stossstangen reparieren statt sie zu ersetzen, könnten wir den CO2-Ausstoss um 1000 Tonnen reduzieren.» Auch die Verwendung von lufttrocknenden Lacken gehöre zu «green car repair», diese müsse man nicht mehr einbrennen und könne so viel Energie sparen, denn, so Dominic Schenker: «Die Energiekosten werden weiter steigen.»

Sandra Oberholzer, Leiterin Fahrzeug-/Haftpflicht-Schaden, begrüsste die Carrossiers und wies auf die Wichtigkeit von nachhaltigen Handeln innerhalb des Reparaturnetzwerks hin.
Sandra Oberholzer, Leiterin Fahrzeug-/Haftpflicht-Schaden, begrüsste die Carrossiers und wies auf die Wichtigkeit von nachhaltigen Handeln innerhalb des Reparaturnetzwerks hin.

Helvetia ist zufrieden mit den Repanet-Partnern

Dann war Helvetia an der Reihe. Sandra Oberholzer, Leiterin Fahrzeug-/Haftpflicht-Schaden, begrüsste die Carrossiers und wie sie darauf hin, dass auch die Versicherungsgesellschaft ein nachhaltiges Handeln seines Reparaturnetzwerkes fordere. Dann ergriff Oliver Sauter das Wort, der Nachfolger des in diesem Frühjahr überraschend verstorbenen Reto Neff als Leiter Fahrzeugexperten. Sauter bedankte sich bei den Mitgliederbetrieben für ihre gute Arbeit: «Reparieren statt ersetzen hat zugenommen, Spot Repair hat zugenommen und die vereinbarten Kostendächer werden besser eingehalten.» Aber es gebe noch Verbesserungspotenzial, so der Versicherungsmann. Sauter beklagte die mangelhafte Qualität der Schadenfotos. Weil oft zu wenige Details abgelichtet würden, verzögere sich die Reparaturfreigabe. Auch das Thema Ersatzwagen sprach er an: «Ihr müsst mit den Kunden vor der Fahrzeugübernahme abmachen, wie viele Kilometer sie zurücklegen, wer den Treibstoff bezahlt, und so weiter. Sonst geht es auch so wie kürzlich einem Garagisten, dessen Kundin mit dem Ersatzauto 20’000 km zurückgelegt hat.»

Die Teilnehmer sitzen in einem Sesselkreis und diskutieren Carrosserie-Fragen.
Die Teilnehmer diskutierten in gruppenweisen Workshops angeregt über relevante Fragen aus dem Carrosserie Alltag.

Nach einer kurzen Pause ging es los mit den eigentlichen Workshops. In vier Gruppen sollten vier Fragestellungen diskutiert werden:

1. Was bedeutet Nachhaltigkeit für den Carrosseriebetrieb und wie können solche Massnahmen schnell und unkompliziert umgesetzt werden?

2. Wie können wir unseren Kunden einfach und unkompliziert einen Mehrwert bieten?

3. Wie gehen Sie mit der Ersatzteilproblematik um und welche Lösungen gibt es?

4. Wie geht Ihr Betriebe mit Kapazitätsgrenzen um?

Die vier Gruppen verteilten sich im Untergeschoss der Carrosserie Zumbrunn, wo sie rege diskutierten. 

Anschliessend hatte jeweils einer aus der Gruppe fünf Minuten Zeit, die Ergebnisse zu präsentieren. Es kamen kreative Ideen zusammen. So könnte man, um nachhaltiger zu sein, mehr E-Velos als Ersatzfahrzeuge einsetzen, oder in der Lackierkabine könnte täglich nur eine Farbe appliziert werden, um sie besser auszunutzen. Um den Kunden einen Mehrwert zu bieten, sollte man ihnen besser zuhören und die Fahrzeuge immer sauber abliefern.

Etwas komplexer war die Diskussion bei der Ersatzteilproblematik. Denn dort gibt es mehrere Knackpunkte – Herstellervorgaben, Preisschwankungen, fehlender Platz für Teilevorbestellung, Lieferprobleme, etc. Mögliche Lösungen wären der Kauf von alternativen oder gebrauchten Teilen, mehr Verhandeln mit den Lieferanten und das Kennen der Geschäftszahlen, um die Schrauben richtig zu stellen.

Auch nicht einfach war das Gespräch um den Umgang mit Kapazitätsgrenzen. Eine bessere Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitenden wurde als eine Lösung angesehen. So solle man dem Kunden mitteilen, wenn eine Reparatur nicht ganz so dringend ist und ihm einen Aufschub nahelegen. Auch mit den Mitarbeitenden soll man reden, ihnen eine Überzeitkompensation anbieten.

Eine weitere Lösung könnte das Einfordern von Schadensbildern sein, um diesen besser abschätzen und bei der Reparatur Prioritäten setzen zu können.

Hokuspokus zur Auflockerung

Die Präsentation der Diskussionsresultate war zugleich der Abschluss des offiziellen Teils. Um die Stimmung etwas aufzulockern, gab es eine künstlerische Darbietung.

Der Mentalist Pad Alexander führte verblüffende Tricks vor. So sorgte er unter anderem dafür, dass zwei Freiwillige ihre Arme gleichzeitig anhoben, obwohl er nur einem per Stupfen am Arm das Zeichen dafür gegeben hat.

Oder er legte ein Frankenstück in die Hand eines Zuschauers, bat ihn, diese mit geschlossener Hand zwischen Zeigefinger und Daumen leicht zu drücken, machte Hokuspokus-Bewegungen, und nahm die Münze komplett verbogen aus der Hand des verblüfften Probanden.

Pad Alexander wickelte das Publikum mit Magie und verblüffenden Tricks um den Finger.
Pad Alexander wickelte das Publikum mit Magie und verblüffenden Tricks um den Finger.

Mit Holzschnitzeln nachhaltig heizen

Nach der Zauberei stand die angekündigte Führung durch die Carrosserie Zumbrunn auf dem Programm. Stolz zeigte Thomas Zumbrunn seinen Mitbewerbern das vor ein paar Monaten in Betrieb genommene Blockheizkraftwerk, mit welchem er CO2-neutral mit Holzschnitzeln Heisswasser produziert, um die Lackierkabinen und im Winter den ganzen Betrieb nachhaltig zu heizen. «Wir haben keinen Liter Öl und kein Kilo Gas mehr im Haus.

Und dank den Solarpanels auf dem Dach produzieren wir fast unseren ganzen benötigten Strom selber – wir sind praktisch energieautark», so der Inhaber und Geschäftsführer. Auch die Maschinen und Arbeitsplätze im Sissacher Vorzeige-Betrieb sind auf dem neusten Stand.

Rino Zumbrunn und sein Team vom Restaurant Krone in Sissach verwöhnten die Jahresworkshop-Teilnehmer.
Rino Zumbrunn und sein Team vom Restaurant Krone in Sissach verwöhnten die Helvetia Jahresworkshop-Teilnehmer kulinarisch.

Vorzügliches Dreigangmenu vom Schweizer Meister

Anschliessend wurden die Gäste verpflegt. Thomas Zumbrunns zweiter Sohn Rino, der bei den SwissSkills 2020 Schweizer Meister bei den Köchen wurde und an den WorldSkills 2022 eine «Medal of Excellence» gewann, verwöhnte mit einem wunderbaren Dreigangmenu.

Rino Zumbrunn, der auch das Restaurant Krone in Sissach führt (www.krone.ch) – zauberte mit seinem Team alles aus seinem Foodtruck vor Ort.

Und zwar nicht nur für die 50 Deutschschweizer Netzwerkpartner, sondern auch für die 30 Westschweizer Carrossiers, die kurz zuvor eingetroffen waren und den Workshop am Nachmittag hatten.

Kontakt

Haben Sie Fragen? Wir sind für Sie da: