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André Koch News, Repanet Suisse

Post Company Cars & Repanet Suisse: Reparatur-Netzwerk auf Kurs

Vor einem Jahr startete das Reparatur-Netzwerk, das die Post Company Cars AG in Zusammenarbeit mit Repanet Suisse betreibt. Beim 1. Jahresworkshop wurden die teilnehmenden Carrossiers in regionalen Events auf den neusten Stand gebracht.
Die Reparaturnetzwerkbetreiber von Post Company Cars und Reapnet Suisse in Kleinandelfingen.
Nach der Begrüssung durch Enzo Santarsiero, CEO der André Koch AG und Gründer von Repanet Suisse, übernahm Mathias Hert das Wort, seines Zeichens Leiter Schadenmanagement bei der Post Company Cars AG (CompCar).

Geschaffen wurde das Netzwerk, um das Schadenmanagement zu optimieren und dadurch Zeit, Geld und Ressourcen zu sparen sowie die Umwelt zu schonen. Immerhin bewirtschaftet die Post Company Cars AG als grösste unabhängige Full-Service-Flottenmanagerin der Schweiz rund 26’000 Fahrzeuge und bearbeitet über 10’000 Schadenfälle jährlich. So hat sich die Post-Tochter vor gut einem Jahr mit dem Reparaturnetzwerk Repanet Suisse der André Koch AG mit seinen rund 230 Partnerbetrieben sowie der Dienstleistungsplattform Yarowa (vorher Jarowa) zusammengetan und das Carrosserie-Netzwerk bei einem Kickoff-Event lanciert (AUTO&Wirtschaft berichtete).

Der 1. Jahresworkshop für die Partnerbetriebe des Reparatur-Netzwerkes fand getrennt in der in der Deutsch- und Westschweiz statt – Hosts in der deutschen Schweiz waren Vorzeige-Partner-Carrosserien in puncto gelebter Nachhaltigkeit: Gehrig Carrosserie AG in Kleinandelfingen (ZH) und Calag Carrosserie Langenthal AG in Langenthal (BE).

Netzwerk gestrafft, Schadenabwicklung digitalisiert

Nach der Begrüssung durch Enzo Santarsiero, CEO der André Koch AG und Gründer von Repanet Suisse, übernahm Mathias Hert das Wort, seines Zeichens Leiter Schadenmanagement bei der Post Company Cars AG (CompCar). Hert informierte die Carrosseriepartner, was man in den letzten 12 Monaten alles erreicht hat. So erfuhren die Anwesenden, dass das Netzwerk von ehemals 130 auf 67 Betriebe gestrafft und damit das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den verbliebenen Carrosserien gestärkt sowie deren Auftragsvolumen erhöht werden konnte. Auch sei das aktive Schadensmanagement seitens CompCar optimiert worden, um die Partnerbetriebe etwa beim Kundensupport oder der Ersatzmobilität besser zu unterstützen. Gleichzeitig habe die Dienstleister-Plattform Yarowa das Lieferantenmanagement und die Schadenabwicklung so weit digitalisiert, dass die Carrossiers von effizienteren Abläufen und reduziertem Koordinationsaufwand profitieren würden.

90 Prozent der Schäden werden bereits gesteuert

Danach kam Hert auf etwas Zentrales im Carrosserie-Netzwerk zu sprechen – die Schadensteuerung. Die Schäden würden bereits zu 90 Prozent von CompCar zu den Reparaturpartnern gesteuert, Kriterien seien Postleitzahl und Segmentierung. Der Schadenmanagement-Chef betonte die Wichtigkeit, dass sich die Netzwerkpartner zwingend an die festgelegten Vorgaben hielten. So müsse die Kontaktaufnahme mit dem Kunden innerhalb von 24 Stunden nach Auftragseingang erfolgt sein und zumindest ein erster Terminvorschlag für die Reparatur gemacht worden sein. Die Grundeinstellung gegenüber dem Kunden müsse lauten: «Wir als Reparaturpartner der Post Company Cars werden uns um ihr beschädigtes Fahrzeug kümmern.» Zwingend ins Dienstleistungsangebot eines CompCar-Carrosseriepartners müssten auch Hol- und Bringservice sowie Ersatzmobilität gehören.

Herzstück des Gehrig Carrosserie-Betriebs ist der vor einem Jahr neu erstellte Erweiterungsbau.
Herzstück des Gehrig Carrosserie-Betriebs ist der vor einem Jahr neu erstellte Erweiterungsbau, konzipiert nach höchsten Energieeffizienz-Standards.

Keine unnötigen Kosten verursachen

Anschliessend informierte Mathias Hert die Anwesenden über die Grundlagen der Schadensbehebung für einen CompCar-Partner. So würden Schadenfälle, welche die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigen nur dann repariert, wenn das Fahrzeug aus betriebswirtschaftlicher Sicht vollumfänglich reparaturwürdig sei. Ausserdem gelte der Grundsatz: «Reparatur vor Ersatz». Dann nannte Hert einige Beispiele von Schäden, die zwingend repariert werden müssten. Etwa wenn Carrosserieteile verzogen seien oder nur durch provisorische Reparaturen in Funktion gehalten würden. Auch starke Parkdellen, die den Gesamteindruck des Fahrzeuges beeinträchtigten, seien zu reparieren. Leichte Steinschläge an Carrosserie, Scheiben – wenn nicht im Sichtfeld – und Scheinwerfern hingegen, könne man sein lassen. «Höchstes Ziel muss es sein, keine Kosten zu verursachen, die nicht nötig sind», so Mathias Hert.

Nach einer kurzen Pause trat Klaudijo Vukotic von der Yarowa AG vor die Anwesenden. Der Softwarespezialist stellte die Firma nochmals kurz vor und versprach, dass Digitalisierung die Effizienz auf jeden Fall verbessert. Als Beispiel nannte er die Möglichkeit, ein schon erfasstes PDF mit den Angaben zum Fahrzeug oder einer Schadenkalkulation ins System einscannen zu können, so dass man es nur einmal in die Hand nehmen müsse. Diesen Vorgang führte Vukotic auch gleich in einer Live-Demo vor.

Die Raumhöhe von sechs Metern und robuste Spezialhebebühnen sind auch für Grossfahrzeuge ausgelegt.
Die Raumhöhe von sechs Metern und robuste Spezialhebebühnen sind überall auch für Grossfahrzeuge ausgelegt.

Wer nachhaltig arbeitet, erhält mehr Aufträge

In der Folge sprachen die Vertreter der André Koch AG, Dominic Schenker, Business Development Manager, und CEO Enzo Santarsiero zu den Anwesenden. Schenker stellte das Zertifikat «green car repair» vor, welches nachhaltige Lösungen in allen Bereichen eines Carrosseriebetriebes bietet und bei der Rezertifizierung Pflicht für alle Repanet-Partnerbetriebe werden wird. Das Thema Nachhaltigkeit sei für alle, aber insbesondere für die Fahrzeugreparaturbranche, von eminenter Wichtigkeit. Alleine durch die Maxime «Reparieren statt Ersetzen» könne man 1’000 Tonnen CO2-Emissionen vermeiden. Und mit dem Einsatz von lufttrocknenden Lacken bräuchte es keine Einbrennkabinen mehr, wovon eine so viel Strom wie sieben Einfamilienhäuser braucht.

Enzo Santarsiero appellierte an die anwesenden Carrosseries dabei mitzumachen. Er wisse, dass es Investitionen brauche, aber die würden rasch amortisiert. Denn wer nachhaltig arbeite, erhalte mehr Aufträge. Viele Firmen wie die Post Company Cars AG aber auch andere Flotten-Leasing-Anbieter und die Endverbraucher würden Reparaturaufträge nur noch an solche Carrossiers vergeben. Ausserdem spare man so bis zu 70 Prozent Energiekosten ein, was Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich wirklich interessant mache.

Gehrig Carrosserie AG: Gelebte Nachhaltigkeit

Anschliessend erhielten die Workshop-Teilnehmer Anschauungsunterricht, wie man Nachhaltigkeit im Carrosseriebetrieb umsetzen kann – auf einem Rundgang durch die Gehrig Carrosserie AG. Herzstück des Betriebs ist ein vor einem Jahr neu erstellter Erweiterungsbau, der nach den höchsten Energieeffizienz-Standards konzipiert wurde und auf dessen Dach eine PV-Anlage Strom produziert. Die Raumhöhe von sechs Metern und robuste Spezialhebebühnen sind auch für Grossfahrzeuge ausgelegt, dasselbe gilt für den Waschraum, die Lackierkabinen und die hochspezialisierten Apparaturen. Den Mitarbeitenden steht ein grosszügiger Personalraum mit Ruhezone zur Verfügung. Und nach Feierabend lädt die Terrasse mit Grill und Abendsonne zum Verweilen ein. Des Weiteren wurde ein Eventraum für Schulungen, Weiterbildungen und Partneranlässe, wie dem 1. Jahresworkshop von Post Company Cars und Repanet Suisse, realisiert.

Roger Gehrig, Inhaber und Geschäftsführer der Gehrig Carrosserie AG
Roger Gehrig macht es vor: Richtig in die Zukunft investiert man, indem man wertvolle Ressourcen schont.

Nach dem Rundgang wurden die Gäste, wie bei Events der André Koch AG üblich, zu einem Apéro Riche geladen. Und noch wichtiger: Sie hatten die Möglichkeit sich spezifisch noch genauer zu informieren und sich mit den Kollegen auszutauschen und zu Netzwerken.

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