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Prozesse optimiert, CO2 kompensiert

Im letzten Januar konnte die Carrosserie Luzern AG in Kriens ihre neue Liegenschaft beziehen. Auch die Prozesse hat Geschäftsführer Thomas Jauch neu gestaltet. Mit der CO2-Kompensation über KMU Clima ist der Betrieb sogar CO2-neutral.
Die Urkunde von Stiftung KMU Clima zur Co2-Kompensation.
Die Urkunde von KMU Clima bescheinigt die CO2-Komensation.

Nach der Sanierung der 80 Jahre alten, 900 m2 grossen Fabrikhalle verfügt die Carrosserie Luzern AG über einen Drittel mehr Werkstattfläche mit viel Tageslicht und LED-Beleuchtung. Die Multifunktionsarbeitsplätze sind mit jeweils separater Ab- und Zuluft ausgestattet und durch elektrische Vorhänge abtrennbar, damit etwa beim Schleifen Nachbarfahrzeuge nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

Den Lackierern steht eine Lackierkabine von Sehon zur Verfügung, «Sie ist grösser und breiter als eine Standardkabine, damit mehr Aufträge ausgeführt werden können», erklärt Jauch. Clever ist das Konzept für den Durchlauf, bei dem keine Rangierarbeiten mehr nötig sind. Mögliche machen dies Schienen, auf denen die Fahrzeuge mit Querverschub durch den Prozess bewegt werden.

«Die grosse Innovation ist, dass wir keine feste Unterteilung zwischen Spenglerei und Lackiererei und keine festen Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden mehr haben», erklärt Jauch weiter. «Die Fahrzeuge werden gemeinsam, als ein Team, im Prozess repariert. Situativ wird der beste Reparaturweg bestimmt.»

Doch es gibt auch einen technischen Grund, der für den Querverschub spricht: «Neuste Fahrzeugmodelle, insbesondere Elektroautos können mit abmontierten Teilen nicht mehr gefahren werden. Wenn man das Auto nie anlassen muss, hat man auch keinen Ärger.»

 

 

 

Lufttrocknung spart viel Energie

Volker Wistorf, Leiter Technik  bei der André Koch AG, stand bei der Optimierung des Prozesses beratend zur Seite: «Der digitale Farbtonprozess beginnt bei der Fahrzeugannahme, sonst könnte man so ein System nie fahren. Die Farbe wird mit dem vollautomatischem Mischsystem DaisyWheel 3.0 bereitgestellt, wenn das Fahrzeug bei der Kabine ankommt.» In der früheren Liegenschaft wurde die, in die Jahre gekommene, Lackierkabine mit Gas beheizt, hoher Verbrauch inklusive. Die neue Kabine arbeitet einerseits mit Wärmerückgewinnung, andererseits kommt nur noch Lufttrocknung zum Einsatz.

Dazu Volker Wistorf: «Dies wurde möglich durch die Verwendung des Standox Extreme-Klarlacks» Jauch ergänzt: «Das ist sehr effizient. Wir schaffen pro Tag problemlos Lackierarbeiten an zehn bis zwölf Fahrzeugen. Kleinere Sachen gehen gar nicht mehr in die Kabine.» Im Monat September haben wir nur 11 Liter Heizöl verbraucht, so können wir den grünen Fussabdruck unseres Prozesses deutlich verbessern.  Kleinschäden werden direkt auf den Multifunktionsplätzen fertiggestellt. Das spart wertvolle Zeit und Energie.»

 

Umweltgedanke ist Teil der Firmenphilosophie

«Einen gewissen Energieverbrauch hat man immer», so Jauch. «Es gehört aber zu unserer Strategie, der Umwelt das zurückzugeben, was man verbraucht. Unserem Lieferanten ist das ebenfalls ein Anliegen, die Initiative zur Kompensation bei KMU Clima ging von ihm aus.»

Volker Wistorf erklärt: «Auch wir wollen, dass unsere Kunden zukunftsorientiert und umweltbewusst arbeiten. Wir haben die Produkte dafür und alles, was man nicht verändern kann, empfehlen wir zu kompensieren und da arbeiten wir sehr gut mit der Stiftung KMU Clima zusammen.» Es folgte ein Online-Assessment, bei dem Energieverbräuche einpflegt und aufgrund dessen die CO2-Menge berechnet wurde. «Ein einfacher Prozess», so Jauch.

Zwei Lackierer verschieben ein Fahrzeug in die Lackierkabine.
Gleich geht es in die Lackierkabine und nur mit Menschenskraft.

«Die Energieverbräuche lassen sich einfach aus den Energiekosten eruieren, die ja in der Buchhaltung hinterlegt sind. KMU Clima berechnet dann den CO2-Ausstoss. Im alten Betrieb waren es noch 65 Tonnen, für die Kompensation bezahlen wir heute 150 Franken monatlich. Da unser Abrechnungsintervall zweijährlich ist, wird sich durch den Umzug in den neuen Betrieb ab übernächstem Jahr der Betrag geschätzt um mindestens einem Drittel reduzieren. Abgedeckt sind Energie-/Wärme, Strom (wird berechnet nach Mix) und Fahrzeugpark (Benzin für 25 Fahrzeuge). 

Volker Wistorf abschliessend: «Wir haben uns im Vorfeld verschiedene Bertriebe und ihre Prozesse angesehen. Denn bevor man baut, muss man zuerst den Prozess definieren. Ganz wenig Betriebe haben strukturierte Abläufe und wenn doch, dann muss man zuerst Lieferanten finden, die diesen Abläufen folgen können.»

www.andrekoch.ch

www.repanetsuisse.ch

www.kmuclima.org

Text / Bilder: Henrik Petro, carrossier Dezember 2023

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